Republik Bergen

Oh nein, bitte, das hat nichts mit Anforderungen zu tun. Es ist nur so, dass wir gerade fraktionsinterne Umfragen häufig über ein parteieigenes Online-Tool durchführen, wenn es also um mehr oder weniger konkrete Entscheidungen geht und die Diskussin darüber bereits stattgefunden hat. So haben unsere Fraktionsmitglieder mehr Zeit sich eine Meinung zu bilden und können noch einmal "drüber schlafen" statt direkt nach der Diskussion über einen Sachverhalt beschließen zu müssen.

"Das ist dann so eine App, nicht wahr?", lautet Nissens Gegenfrage.

"Die ist in Entwicklung,"

"zurzeit handelt es sich bloß um eine ganz normale Website, auf der sie sich mit von ihnen bestimmten Benutzernamen und von uns generierten Passwort einloggen können.
Je nach Funktion stehen unseren Mitgliedern dort verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, von Foren über Wahlplakat-Generator bis Design-Sets eigentlich fast alles dabei. Demnächst, wie gesagt, soll es auch eine App geben mit der man von Unterwegs vor allem vereinfacht auf die Kommunikationssysteme des Angebots zugreifen kann. Sie merken, bei uns wird die Kommunikation innerhalb der Gremien zu großen Teilen digital durchgeführt, dennoch treffen wir uns auch regelmäßig. Diese digitale Kommunikation macht uns nur eben Reaktionsfähiger."

Ich denke, das bekomme ich hin.

Nun gut. So viel mehr gibt es ja gar nicht mehr zu besprechen, oder gibt es von Ihnen aus noch etwas? Das wir recht basisdemokratisch organisiert sind, dürften sie ja bereits festgestellt haben.

Das kommt mir sehr entgegen, denn wir Grüne teilen diese Idee durch und durch. Dennoch wäre die Frage meiner Rolle noch etwas offen, denn schließlich wurde ich für eine andere Partei gewählt. Sehen Sie Grenzen oder Konfliktpunkte in der Zusammenarbeit?

"Grenzen gibt es überall dort, wo wir ihre Mitwirkung aus parteiorganisatorischen Gründen zurzeit nicht gestatten können. Oder aus Gründen des Parteienrechts.
In thematischen Positionen, wie gesagt, gibt es eigentlich keine Konfliktpunkte, es sei denn sie wollen nun plötzlich das Trugbild der "traditionellen Familie" heraufbeschwören."

Ich habe nichts gegen traditionelle Familien, Herr Möcking. Ich habe nur etwas gegen Traditionalisten, die verkünden, die Familie sei sakrosankt und dann aber Familien verbieten wollen, Familie zu sein - und ich denke, dass meinen Sie. Ich bin grün, etwas greller und älter als Sie vielleicht, aber am Ende eben auch grün.

Nun, um auf das Thema kurz noch einzugehen: Aus der Sicht unserer Partei gibt es die "traditionelle Familie" nicht mehr. Ich meine, war das Bild zweier verschiedengeschlechtlicher Eltern mit ihren Kindern je zeitgemäß? In früheren Zeiten gab es beispielsweise auch sicherlich, etwa im Mittelalter, eine deutlich größere Anzahl an alleinerziehenden Elternteilen, als man im Ersten Moment denkt. Alleine wegen der Seuchen.
Aber gut, dass sind Kleinigkeiten und auch nicht die Kernpunkte unseres Programmes.