wendet sich seinerseits an den Heiligen Vater
Eure Heiligkeit,
ich möchte Euch noch einmal dafür danken, dass Ihr den Weg in unser Land gegangen seid und wir nun die Möglichkeit haben, hier in der Freien Stadt Bergen dieses Konkordat zu unterzeichnen, dass ein partnerschaftliches Miteinander von Valsanto und Bergen, des Heiligen Stuhles und meinem Land endlich auf eine feste Grundlage stellt. Ihr habt nicht nur den Gläubigen in Bergen eine große Ehre erwiesen.
Der Senat hat diesem Konkordat nach langer, sehr langer Debatte zugestimmt, worüber ich glücklich sein könnte, denn so bekomme nun ich die Gelegenheit, dieses Werk zu unterzeichnen, was ich selbst in Valsanto ausgehandelt habe.
Über diese lange Debatte im Senat kann man sich ärgern, ich persönlich möchte aber sagen, dass ich mich freue, dass eine überwältigende Mehrheit nach so ausführlicher und teils sehr emotionaler Debatte erkannt hat: Kirche und Staat sind zwar grundsätzlich getrennt, ein Miteinander in Kooperation zu verwehren, bedeutet aber eine Einschränkung der Glaubensfreiheit, denn es gibt viele Bereiche, in denen der Staat Seelsorge erst zulassen muss, sei es in Gefängnissen oder in den Streitkräften.
Bergen ist ein Land, das offensteht für Christen, Juden, Muslime, Atheisten und Gläubige anderer Religionen, aber gleichzeitig sind wir ein christlich geprägtes Land und haben dem Christentum viel zu verdanken. Insofern gilt: Glauben oder nicht glauben ist Privatsache, aber nichtsdestoweniger gehört der Glaube auch zur Gesellschaft.
Für die Zukunft wünsche ich mir eine gute Zusammenarbeit sowohl in unserem Land, als auch mit dem Heiligen Stuhl, geprägt von einer Atmosphäre, in der es erlaubt ist, Kritik zu äußern, in der aber beide Seiten die Situation des anderen anerkennen und akzeptieren, dass man nicht immer einer Meinung ist.
Dieser Zusammenarbeit kommen wir jetzt ein großes Stücknäher und dafür möchte ich mich noch einmal herzlich bedanken.