Republik Bergen

Ich nehme an, Frau Staatspräsidentin, dass Sie sich bereits mit den Spitzen der Fraktionen von SLP und UBK ausgetauscht haben?

"In Anbetracht der Mehrheitsverhältnisse im Senat richtete sich mein erster Augenmerk auf die SLP und in wie weit man bezüglich meiner Vorstellungen einen Konsens finden würde."

Wir dürfen nicht vergessen, dass die SLP wohl notwendiger, aber eben nicht hinreichender Mehrheitsfaktor ist.

Ich habe nun eine Weile nicht mehr mit Senator Hußmann gesprochen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er über Ihre sehr detaillierten Vorstellungen oder auch nur über meine Person besonders begeistert war.

Aber offen gesagt ist meine Partei ja selbst Schuld, keinen eigenen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl aufgestellt zu haben. Sie sind nun eine Realität und es ist Ihre Aufgabe, einen Staatskanzler zu ernennen sowie mit diesem eine Regierung zu bilden.

"Senator Hußmann hatte eben so konkrete Vorstellung wie ich sie habe - nur das seine nicht mit den meinen übereinstimmten.", bestätigte Roding die Vermutung ihres Gegenübers. "Stimmen unsere beiden Vorstellungen denn überein, Herr Suhr?", fragte die Staatspräsidentin gerade heraus.

Wenn ich offen bin, Frau Staatspräsidentin...

... habe ich nicht erwartet, einmal den großen Schreibtisch im Staatskanzleramt zu bekommen. Und wenn ich das weiter spinne, so hätte ich mir im Fall der Fälle einen wesentlich größeren Entscheidungsspielraum vorgestellt.

Sie stellen mich vor vollendete Tatsachen und lassen mir kaum Spielraum, um meine Partei oder die UBK zu einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Aber Sie bitten mich darum, etwas für mein Land in einer Stunde der Not zu tun.

Ich nehme Ihr Angebot an, Frau Staatspräsidentin und stehe zu Ihrer Verfügung!
Über die Besetzung des Sozialministeriums müssen wir allerdings noch einmal sprechen. Was habe ich davon, einen Sozialdemokraten am Tisch zu haben, was haben die Koalitionspartner davon? Für Sie ist es ein vertrauter Kopf, ein Spion vielleicht sogar. Vertrauen Sie mir nicht?

"Auf gute Zusammenarbeit und darauf, dass Sie ein glückliches Händchen mit er Kabinettsführung haben."

"Was das Sozialministerium anbelangt fiel die Wahl weder aus persönlichen nach parteipolitischen Gründen auf die SPB, sondern vielmehr aus der Überlegung ein Kabinett der der breiten, stabilen Mitte zu haben."

"Letztendlich überlasse ich es aber Ihnen, Herr Suhr, ob Sie meiner Überlegung bezüglich des Sozialministeriums folgen wollen oder aber nicht."

Sie werden mir eine gewisse Unterstützung bieten müssen, Frau Staatspräsidentin, immerhin werde ich die Fraktion meiner Partei erst einmal davon überzeugen müssen, mich zu unterstützen. Dort werde ich ansetzen, um dann zeitnah das Gespräch mit der UBK-Fraktion zu suchen. Ich hoffe, Ihnen Anfang Dezember erste Ergebnisse vorlegen zu können, möglicherweise sogar eine gebildete Regierung.

Die parlamentarische Mitte allerdings muss ohne Sozialdemokraten auskommen, insofern ist die Basis vermutlich unwesentlich verbreitert. Ich werde das mit den beiden Verhandlungspartnern besprechen müssen

Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Frau Staatspräsidentin?

"Die Unterstützung die ich Ihnen schon jetzt gewähre, wird Ihre Ernennung zum Staatskanzler am morgigen Tag sein."

Ich bin mir bewusst, Frau Staatspräsidentin, dass Sie sicherlich die Legislaturperiode zügig eröffnen wollen¹, aber ich möchte doch darum bitten, diese Ernennung bis zumindest dem 30. November aufzuschieben. Ich werde das Wochenende nutzen, um die SLP-Fraktion zu bearbeiten und das würde ich gerne tun ohne die Last eines Amtes im Rücken, auf das ich mich gerade einmal 24 Stunden vorbereiten konnte.