Überlegt einen Moment und gibt dabei seinen Konkurrenten die Möglichkeit, zu antworten, ehe er selbst das Wort erneut ergreift.
Haben Sie einen konkreten Aspekt in der Bildungspolitik vor Augen? - Ganz allgemein gesagt bin ich offen gesprochen zwiespältig: Zum einen gibt es natürlich Verbesserungspotential im Bereich der Bildung und insbesondere ihrer Zugänglichkeit, zum anderen hat sich ein ausdifferenziertes Schulsystem in der Vergangenheit grundsätzlich bewährt und tiefgreifende Veränderungen, wie sie etwa Bildungsministerin Delaunay
ihrer Zeit angedacht hat, neigen dazu, die Situation für die Schülerinnen und Schüler problematisch zu machen.Mein Rat wäre daher: Prüft genau, plant gut und nehmt die Eltern - und insbesondere die Schüler mit.
Der Aspekt der Minderheitensprachen hat damit auch eine enge Verbindung: Ich bin davon überzeugt, dass jeder Bergener Bergisch beherrschen sollte und dass wir an dieser Sprache auch festhalten sollten als unserer Amtssprache. So wie ich das Bergische als meine Muttersprache schätze, fühlen aber auch die Noandis, die Burden und die Angehörigen der nordischen Minderheit im Bezug auf ihre Sprachen. Dafür muss es Raum geben, denn die Nicht-Muttersprachler sind ebenfalls stolze Bergener und ein großer Teil unserer Kulturlandschaft - und diesen Raum zu erhalten, entstehen zu lassen oder zu fördern ist Auftrag der Regionen in ihrer Kulturförderung, gleichzeitig aber auch Aufgabe der Republik in ihrer Kultur- und Bildungspolitik.
Ich durfte im Laufe meiner politischen Tätigkeit die Vielfalt unseres Landes kennenlernen und diese Vielfalt möchte ich auch in Zukunft weiter gegeben sehen.