Republik Bergen

Charlotte selbst hatte die Depesche der Staatsregierung, die mir 'Streng geheim' gekennzeichnet war mehrfach durchgelesen. Nun beobachtete Sie Leopold Sacher, General der Landstreitkräfte, gespannt. Ja, so eine Augenbraue musste Charlotte wohl auch gemacht haben als sie das Schreiben das erste Mal las. "Was denkst du drüber, Leo?", fragte Charlotte, die ihre Neugier nicht mehr verbergen konnte.

Das Schreiben in den Händen von Leopold Sacher sank nach unten während Charlotte große, erstaunte aber auch fragende Augen anblickte. "G'spannt bin i ja scho wie man des umsetzen möchts.", antwortete Sacher wie stets sachlich. Er sah es also auch so wie Charlotte selbst. Ja, nicht unbedingt die Finanzen waren das Problem, sondern vielmehr das Material oder deren Beschaffung. Der 'Aufstand' - wie sich die Bezeichnung für die Situation in Noranda etabliert hatte - hatte einiges an Ressourcen 'gefressen'. Der Wegfall an Mann und Material war nicht so einfach zu kompensieren. Gotthardt Amende, der Luftwaffengeneral, schürzte die Lippen. "Das sind wir wohl alle. Bei all der Unmöglichkeit, die man dem Schreiben unterstellen kann, sollten wir uns dennoch auf eine weitere Vorgehensweise einigen. Der Aufstand ist nicht wegzudiskutieren auch wenn man politisch dieses heiße Eisen nicht anfassen möchte."

"Dem stimme ich zu, Gotthardt", schaltete sich Admiral Ketelaar ein. "Die Staatsregierung erwartet doch sicherlich eine Reaktion von uns, oder Charlotte?". Davon konnte man ausgehen, wusste Charlotte. Die nun folgenden Stunden würde sie sich nun die Meinungen und Vorschläge der Anwesenden anhören und dann eine Reaktion verfassen.