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Beruf: Bischof vom Lorertal

Wohnort: Omsk

Region: Lorertal

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16

Donnerstag, 31. Oktober 2013, 16:07

Guten Morgen, Bruder. :)
Bischof vom Lorertal

Beruf: Kardinal-Großinquisitor

Wohnort: Valsanto

Region: Ausland

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18

Freitag, 1. November 2013, 15:53

nachdem er gemeinsam mit allen anderen, die zum kirchlichen Dienst bestellt sind, im Anschluss des Einzuges vor dem Altar niedergekniet ist, erhebt er sich wieder und küsst den Altar. Dann tritt er wieder vor und wendet sich an die zahlreich erschienene Gemeinde.


Liebe Brüdern und Schwestern,
wir feiern heute das Hochfest Allerheiligen und gedenken im wahrsten Wortsinn aller Heiligen: Denen, die heilig gesprochen wurden, aber auch denen, die es nicht wurden oder deren Heiligkeit nur Gott kennt. "Freut euch alle im Herrn am Fest aller Heiligen; mit uns freuen sich die Engel und loben Gottes Sohn.", so empfiehlt uns die Liturgie des heutigen Tages. Ein sehr passender Aufruf, denn heute ist wahrlich ein Freudentag: Nachdem der langjährige Bischof dieses Bistums, sehr geschätzt und respektiert von der Gemeinde, in den letzten Tagen und Wochen nicht mehr in der Lage war, sein Amt so auszuführen, wie es seine eigenen Ansprüche geboten, hat er mich darum gebeten, ihn von seinen Amtspflichten zu entbinden. Schweren Herzens habe ich dieser Bitte nachgegeben, im Vertrauen auf Christus, unseren Herrn, dass er den lieben Bruder Thierry wieder stärken möge, dass er sich noch lange im Kreise der Gläubigen erfreuen kann. Nicht leicht wird es für seinen Nachfolger, zur dessen Weihe wir heute zusammengekommen sind, doch der Herr hat ihn erwählt, der Heilige Geist wird ihm Kraft geben.

Und so lasst uns auch diese Heilige Messe beginnen Im Namen des Vaters + und des Sohnes + des Heiligen Geistes. Amen.
Der Herr sei mit Euch.

GemeindeUnd mit deinem Geiste.


Bevor wir nun beginnen und dem Bistum Noranda ein neuer Bischof geschenkt werden kann lasst uns bekennen, dass wir gesündigt haben.


Gemeinde Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe — ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken — durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und
Heiligen und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.


Der allmächtige, gute und barmherzige Gott erbarme sich unser, lasse uns unsere Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben.

GemeindeAmen.


setzt sich

19

Freitag, 1. November 2013, 16:04

Nimmt an der Weihe teil

20

Freitag, 1. November 2013, 16:06

Zusammen mit alle anderen Brüdern betritt Xaver den Dom um vor den Kreuz niederzuknien. Es sind viele Gesichter die ihm bekannt sind. Seine Eltern sind anwesend, seine Geschwister mit ihren Familien und enge Freunde. Besonders freut es ihn, dass viele, viele seiner Studenten anwesend sind. Xaver hat sie sehr liebgewomnnen, auch wenn es manchmal nötig war, den bösen Professort zu spielen. Er sitz neben dem Kadinal und beobachtet den Fortlauf der Messe
Xaver Janz- Hagendorf
Universitätsprofessor
Bischof von Noranda



21

Freitag, 1. November 2013, 16:12

Das erste Mal in dieser Messe übernimmt Xaver einen aktiven Teil in dem er das Tagesgebet spricht. Er tritt vor den Altar, beugt sich nieder und stellt sich ans Lektorenpult


Liebe Schwestern und Brüder, lasst uns beten:

Allmächtiger, ewiger Gott,
du schenkst uns die Freude,
am heutigen Fest
die Verdienste aller deiner Heiligen zu feiern.
Erfülle auf die Bitten so vieler Fürsprecher
unsere Hoffnung
und schenke uns dein Erbarmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.Amen
Xaver Janz- Hagendorf
Universitätsprofessor
Bischof von Noranda



22

Freitag, 1. November 2013, 16:19

GemeindeAmen.

Diakon
tritt vor den Kardinal an ein Mikro und richtet sich an ihn

Eminenz, die Gemeinde im Bistum Noranda bittet Sie, am heutigen Tage dem durch Ihr Schreiben vom 18. Oktober zum Bischof ernannten Xaver Janz-Hagendorf die Weihe zu spenden.
Kirchenprovinz Bergen

Beruf: Kardinal-Großinquisitor

Wohnort: Valsanto

Region: Ausland

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23

Freitag, 1. November 2013, 16:19

So das auch der Wunsch der Gemeinde ist, werde ich diesem entsprechen.

24

Freitag, 1. November 2013, 16:20

Gemeinde
Dank sei Gott dem Herrn.
Kirchenprovinz Bergen

25

Freitag, 1. November 2013, 16:29

Xaver merkt, dass es nun ernst wird
Xaver Janz- Hagendorf
Universitätsprofessor
Bischof von Noranda



26

Freitag, 1. November 2013, 16:37

Nach den Kyrierufen folgt das Gloria.

Lektor
tritt auf den Erzbischof zu und bittet um den Segen, den der auch erteilt.

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

Ich, Johannes, sah vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu:
Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben.
Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen:
Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.
Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.
Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an
und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.
Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen?
Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.


Es folgt der Antwortpsalm und nach einer kurzen Pause folgt die zweite Lesung.


Diakon
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Brüder!
Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.
Der Lektor tritt zur Seite und nimmt wieder Platz.
Kirchenprovinz Bergen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lukas Landerberg« (1. November 2013, 17:04)


27

Freitag, 1. November 2013, 17:01

Diakon
tritt zum Erzbischof und bekommt den Segen erteilt, nimmt dann das Evangeliar, küsst es, legt es auf den Ambo und schlägt es auf.

Der Herr sei mit Euch.


GemeindeUnd mit deinem Geiste.


Diakon Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

GemeindeEhre sei dir, o Herr.

Diakon
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.
Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Evangelium unseres Herrn, Jesus Christus.


GemeindeLob sei dir, Christus.
Kirchenprovinz Bergen

28

Freitag, 1. November 2013, 17:17

nach einem Kirchenlied kommt Xaver an die Reihe. Er erhebt sich und geht die wenigen Treppen hinauf auf die Kanzel, von wo er einen mehr als guten Blick auf die Gottesdienstgemeinde hat.


Liebe Scgwestern und Brüder,

eines der vielen schönen Dinge bei der Weihe zum Bischof ist, dass man sich das Predigttheme frei wählen kann und so wird es meine Studenten bestimmt nicht überraschen, wenn ich mir das Thema Petrus für den heutigen Tag aussuchte. Im übrigen muss ich noch erwähnen, dass natürlich die Seminararbeiten nach wie vor am kommenden Freitag abgegeben sein müssen, da verändert auch eine Bischofsweihe rein gar nichts. Also ich freu mich darauf, euch Freitag alle wiederzusehen ;)



Liebe Gemeinde,


Petrus! Ich hoffe, er ist
uns allen im Moment gut vor Augen. Wir haben ein Bild von ihm, von
seinem Leben, von seinem Weg, den er mit Jesus gegangen ist.


Von all den Leuten, die damals mit Jesus gegangen sind, erscheint mir
Petrus, der Fischer, am nächsten. Er darf versagen! Mit ihm kann ich mich am
ehesten identifizieren. In ihn kann ich mich am ehesten hineinversetzen. Und in
ihn versetze ich mich auch am liebsten hinein. Er darf scheitern! Durch die
Augen des Petrus kann ich die Geschichte Jesu am besten miterleben. Er ist uns
als Lesern besonders nah. Er erscheint uns besonders menschlich und wir können
ihn besonders gut verstehen. Er darf kleingläubig sein!


Petrus wird in der Bibel nicht als große, leuchtende Vorbildgestalt
dargestellt. Er ist nicht der Übermensch, der immer alles richtig macht und vor
Gott aus eigener Kraft besteht. Im Gegenteil: Er versucht dies zuweilen zwar,
scheitert aber gerade daran. Er meint zuweilen, er könne dasselbe Joch
auf sich nehmen, dieselben Prüfungen bestehen und denselben
Leidenskelch trinken, wie sein Herr, Jesus Christus. „Ich bin bereit, mit dir
ins Gefängnis und in den Tod zu gehen,“ sagt Petrus zu Jesus. Doch stattdessen
passiert das, was Jesus vorausgesagt hat: Petrus verleugnet ihn dreimal in nur
einer Nacht. Selbst am Höhepunkt des Weges Christi, den Petrus begleitet, steht
er als der Versager da. Aus Angst, selbst mitverurteilt zu werden, bestreitet
er wider besseres Wissen, Jesus zu kennen. Diese Angst, die Petrus da gehabt
hat, kann man sich gut vorstellen. Deshalb erscheint uns Petrus hier auch so
menschlich und so nah.


Ebenfalls nah und gut verständlich erscheint er uns, als er kurz darauf
seinen Fehler erkennt und verzweifelt zu weinen beginnt. Er spürt seine
Hilflosigkeit. Er weiß, was er falsch gemacht hat, aber er kann nichts mehr
dagegen tun. Wahrscheinlich weiß er auch, dass er denselben Fehler in derselben
Situation wieder machen würde. Das macht ihn hilflos - so hilflos, wie wir uns
auch oft fühlen, wenn wir wider unser besseres Wissen falsch handeln, es aber
nicht wiedergutmachen können. Wie will man wiedergutmachen, was man in seinem
Leben schon alles anderen an Schaden zugefügt hat? Kann man es denn ungeschehen
machen?


Auch Petrus muss diese Erfahrung machen, völlig hilflos zu sein. Allerdings
lernt er dabei etwas wichtiges: nämlich, nicht allein sich selbst und seinen
eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, sondern auch dem, der es besser weiß: Gott.
Er lernt von Jesus, dass er sich selbst nicht überschätzen darf. Er kann eben
nicht dasselbe Joch tragen und denselben Leidensweg gehen wie sein Meister.


Teilweise ist er sich dessen auch von Anfang an bewusst. Als Jesus ihn
nämlich überhaupt erst zum Apostel berufen will, weigert er sich zunächst, weil
er glaubt, unwürdig zu sein. Er spürt, dass da jemand vor ihm steht, der größer
ist als er, und der größere Aufgaben bewältigen kann als er. Er spürt, dass er
eben nicht überall hin folgen kann, wo der hingeht. Deshalb kommt er
anfangs nur sehr widerwillig mit. Lieber wäre er Fischer geblieben als Apostel
zu werden.


Aber dann zeigt sich eben, dass er sich letztlich trotzdem noch selbst
überschätzt. Und er


muss erst von Jesus lernen, nicht nur sich selbst zu vertrauen, sondern vor
allem Gott. Als Jesus gefangen genommen wird, versucht Petrus, dies mit Gewalt
zu verhindern. Er vertraut darauf, mit seinen Waffen und seiner
Stärke die Lage in den Griff bekommen und Jesus retten zu können. Aber Jesus
verweist ihn darauf, dass Gott selbst verhindern würde, was hier geschieht,
wenn er es denn wollte. Doch was hier geschieht, ist Gottes Wille. Und auch
wenn der schwer zu akzeptieren ist, muss Petrus lernen, Gott nicht nur genauso,
sondern sogar mehr zu vertrauen als sich selbst. Er würde am liebsten mit dem
Schwert drein schlagen, aber er muss sich zurückhalten und unter den Willen
Gottes beugen.


Petrus widersetzt sich dem Willen Gottes aber nicht in böser Absicht. Sonst
wäre er wohl kaum die Gestalt im Umfeld Jesu, in die wir uns besonders gut
hinein versetzen können. Was Petrus gerade zu dem macht, in den wir uns
besonders gut hinein versetzen können, ist, dass er all diese Fehler stets mit
den besten Absichten begeht. Als er Jesus mit dem Schwert verteidigen will, tut
er dass ja nur, um seinen Meister zu retten. Er möchte so gerne alles für Jesus
tun, was in seiner Macht steht. Aus demselben Grunde sagt er auch, er würde mit
ihm bis in den Tod gehen, wenn es sein muss. Doch all dies gelingt ihm nicht.
Er handelt nur mit den besten Absichten und scheitert doch immer wieder – eine
Erfahrung, die nicht nur er gemacht hat, sondern die uns immer wieder und
überall begegnet.


Und genau wie auch jeder von uns, muss Petrus immer wieder neu lernen, Gott
mehr zu vertrauen als sich selbst. Durch das ganze Evangelium hindurch tritt er
immer wieder als die Gestalt auf, die an ihrem Gottvertrauen scheitert. Am
deutlichsten wird dies in der Geschichte gesagt, in der er versucht, wie Jesus,
über´s Wasser zu gehen. Aber er versinkt und muss von Jesus aus dem Wasser
gezogen werden, um nicht zu ertrinken. Und Jesus sagt ihm ganz deutlich, warum
er gescheitert ist: „Dein Glaube ist zu schwach.“


Er geht nicht aus irgendwelchen bösen Antrieben heraus auf das Wasser. Weder
will er sich selbst in den Vordergrund spielen und Jesus die Show stehlen, noch
geht er ihm mit irgendwelchen feindseligen Absichten entgegen. Er will einfach
nur tun, was Jesus tut und sein wo Jesus ist. Er nimmt ihn sich zum Vorbild.
Eine gute Absicht, aber er scheitert daran, weil sein Glaube zu schwach ist,
weil er mehr auf sich selbst vertraut als auf Gott, weil er denkt: „Ich schaffe
das schon, auch so zu sein, wie Jesus.“ Aber Jesus sagt ihm, sein Glaube sei zu
schwach. Er müsse erst lernen, Gott mehr zu vertrauen, als sich selbst.


So scheitert Petrus immer wieder. Er begegnet uns als der, der Jesus
nachfolgen möchte bis in den Tod, dies aber doch nicht kann. Er begegnet uns
als der, der sich Jesus zum Vorbild nimmt und werden möchte wie er, dem dies
aber nicht gelingt. Er begegnet uns als der, der bereit ist, alles für Jesus zu
tun, was in seiner Macht steht, dabei aber übersieht, dass der Allmächtige
etwas ganz anderes geplant hat. In alledem kann ich das Tun und Denken des
Petrus gut nachvollziehen. Er handelt nur in bester Absicht. Wie kann man es
ihm verübeln, dass er sich Jesus zum Vorbild nimmt, ihm nachfolgen und alles
für ihn tun möchte? Wollen wir das nicht zuweilen auch? Ist das nicht
christlich? Aber genau wie Petrus müssen wir dann erkennen, dass wir daran
scheitern. Das macht ihn uns so nahe, so menschlich, so gut zu verstehen.


Aber das schönste und wichtigste an der Figur des Petrus in der Bibel ist:
Er darf scheitern und versagen. Gott nimmt ihn trotzdem an.
Petrus ist nicht nur der, der immer wieder Fehler macht und dann als
der Dumme dasteht, sondern er ist zugleich auch der, zu dem Jesus sagt: „Du
bist der Felsen, auf den ich meine Kirche bauen will.“ Der Name „Petrus“ heißt
übersetzt „Felsen“. Und in der Tat wird Petrus nachher, nach Jesu Himmelfahrt,
das Oberhaupt der ersten christlichen Gemeinde – der Felsen, auf dem die
Gemeinde Jesu Christi steht.


Es ist fast absurd: Petrus muss erkennen, dass er selbst überhaupt nichts
für Gott und für Jesus tun kann – jedenfalls nicht von sich aus. Und gerade
dann und darum wird er zum Werkzeug Gottes. Er wird vom einfachen Fischer zum
„Menschenfischer“, wie Jesus sagt. Er fängt nun Menschen für Jesus und seine
Gemeinde und dient ihr damit. D.h.: Er kann letztlich doch etwas für Jesus tun,
aber nicht aus eigener Kraft, sondern indem Gott ihn zum Menschenfischer macht.
Erst als Petrus sich ganz klein macht und sich selbst ganz zurück nimmt, macht
Gott etwas ganz großes aus ihm: den Felsen, auf dem die Kirche gebaut ist. Als
Petrus selbst aufgibt, aus eigener Kraft etwas für seinen Herrn tun zu wollen,
kann dieser ihn zu einem wirksamen Werkzeug machen.


Ich versuche oft, das Evangelium aus der Sicht des Petrus zu lesen. In ihn
kann ich mich am besten hinein versetzen. Ich freue mich, vor Gott zu meiner
ganzen Schwachheit stehen zu dürfen. Genau wie Petrus muss ich mich immer
wieder daran erinnern lassen, dass ich von mir aus nichts wirklich wirksames
tun kann. Meine Fähigkeiten sind zu gering.


Aber die Geschichte des Petrus sagt uns allen: Wenn ihr lernt, Gott mehr zu
vertrauen als euch selbst, könnt ihr zu seinen Werkzeugen werden. Werdet von
einfachen Fischern zu Menschenfischern, indem ihr euch Gott anvertraut und ihn
durch euch handeln lasst! Ihr könnt aus eigener Kraft nichts erreichen und
müsst es auch nicht, aber wenn ihr Gott machen lasst, wird er durch euch großes
vollbringen.


Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere menschliche Vernunft,
stärke und bewahre uns im Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.
Xaver Janz- Hagendorf
Universitätsprofessor
Bischof von Noranda



29

Freitag, 1. November 2013, 17:23

Gelächter in der Gemeinde, als er seine Studenten erwähnt. Nach der Predigt wird Veni, Creator Spiritus angestimmt.
Kirchenprovinz Bergen

Beruf: Kardinal-Großinquisitor

Wohnort: Valsanto

Region: Ausland

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30

Freitag, 1. November 2013, 17:24

während das Lied erklingt, nimmt er die Mitra von einem Diakon entgegen und setzt sich auf einen der vier bereitstehenden Stühle, auf dem sein Wappen zusehen ist