Republik Bergen

Heinz Rottgau , Arzt im Vincentklinikum in Bergen, hatte für seine Familie für zwei Wochen einen Abstellplatz für das angemietete Wohnmobil gebucht und reiste heute am späten Nachmittag an. Im letzten Jahr waren sie in den Bergen und davor das Jahr in Pretoria/Ostland/Dreibürgen. In diesem Jahr wurde auf die Wünsche der Kinder Rücksicht genommen, die am liebsten am Meer waren. Ihm persönlich kam das auch ganz gelegen, brauchte er doch dringend eine Auszeit ohne all zu viel Action. Die Kinder waren happy, so dass mit wenig Genörgel zu rechnen war und mit seiner Ehefrau würde er zumindest an einem Tag nach Colville fahren, damit sie ihrer Shoppinglust frönen konnte. Und sollte bei ihm Bewegungsdrang aufkommen, konnte man eine Fahrradtour in die Wege leiten. So waren alle gut versorgt und man konnte sich auf einen schönen Urlaub freuen, sofern das Wetter mitspielte.

Nachdem am Eingang des Campingplatzes alle Formalitäten erledigt, das Wohnmobil auf dem zugewiesenen Platz geparkt war, ging Familie Rottgau auf Entdeckungstour um sich so während ihres Aufenthaltes hier gut zurecht zu finden.

Da ihr Standplatz in Eingangsnähe lag, mussten sie bis zum Meer einen Fußmarsch von gut 15 Minuten zurücklegen. Mit Schlauchboot würde das etwas unbequem. Dafür lagen aber die anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel der Supermarkt, in unmittelbarer Umgebung, so dass man morgens nicht lange auf die frischen Brötchen zum Frühstück warten musste und auch das Schleppen von Getränkeflaschen nicht zur Tortur werden. Es gab halt für alles einen Ausgleich im Leben, stellte Heinz zufrieden fest. Nachteilig war allerdings, dass fast jeder an ihrem Wohnmobil vorbei musste. Mitunter könnte das zu unruhigen Nächten führen. In Anbetracht der Preislage für diesen Campingplatz ein doch eher unschöner Gedanke, zumal zur Ferienzeit die Anlage so gut wie ausgebucht zu sein schien. Auf jeden Fall tummelte sich ein sehr gemischtes Völkchen hier vor Ort, so weit man das auf der ersten Tour anhand des Sprachgemurmels beurteilen konnte.

Alles in allem war es aber eine sehr schöne, gepflegte, saubere Anlage, in der man sich wohlfühlen konnte. Und um gleich in den Erholungsmodus überzugehen, beschlossen die Vier am heutigen Abend eines der Restaurants aufzusuchen. Am nächsten Tag würde man sich dann um die Auffüllung ihres Kühlschrankes bemühen, um dann die Mahlzeiten weitestgehend selbst zuzubereiten. Was sicherlich in einer wahren Grillarie ausarten würde, ganz nach Heinz und Jasons Geschmack und zum Leidwesen von Lily, die sich die Hausarbeit gerne ersparen würde.