Republik Bergen

Es freut mich, Sie kennenzulernen, Exzellenz Bradau, auch wenn ich mir wahrlich einen erfreulicheren Anlass gewünscht hätte. Dieser - Vorfall ist dem Heiligen Stuhl sehr unangenehm. Uns liegt viel daran, dass die Kirche die Gesetze demokratischer Staaten streng befolgt. Würdenträger der katholischen Kirche, die Staatsbeamten gegenüber behaupten, nicht an Recht und Gesetz gebunden zu sein, können wir nicht akzeptieren. Dann wendet er sich an den Weihbischof. Bischof Schneider, ich werde Ihre Grüß...

Ich verstehe. In Gesprächen mit dem bergischen Botschafter beim Heiligen Stuhl habe ich vereinbart, dass wir Bischof de Cunero unverzüglich nach Valsanto ausfliegen; die bergischen Behörden stellen das Verfahren dann ein. Die Apostolische Nuntiatur hat außerdem einen vorläufigen Ausweis erstellt, damit die Ausreise ohne weitere Komplikationen geschehen kann. Er holt ein Dokument aus seiner Jacketttasche.

Der Wagen der Apostolischen Nuntiatur kommt am Erzbischöflichen Palais an. Der Legat steigt aus, nimmt seinen Diplomatenkoffer und betritt das Gebäude. Er weißt sich gegenüber dem ersten Polizisten, den er antrifft, mit seinem Diplomatenpass aus.

Die Maschine aus Valsanto landet. Nach dem Aussteigen weißt sich der Päpstliche Legat gegenüber dem ersten bergischen Beamten, den er antrifft, mit einem Diplomatenpass des Heiligen Stuhls aus. Daraufhin wird er an der Zollkontrolle vorbei hinausgeführt, wo bereits ein Fahrzeug der Nuntiatur wartet. Nach kurzer Rücksprache mit den Zollbeamten steigt der Legat ein und fährt Richtung Bischöflicher Residenz ab.

Ein Anruf geht in der Apostolischen Nuntiatur ein. Die Ankunft des Päpstlichen Legaten wird mitgeteilt. Es wird darum gebeten, dass ein Wagen ihn direkt am Flughafen abholt und zum Aufenthaltsort von de Cunero bringt.

Schließlich wird die Entscheidung über das weitere Vorgehen mitgeteilt. Die Konsularabteilung beginnt sofort mit der Ausstellung eines Reisepasses, außerdem bereiten sich die Mitarbeiter auf die Ankunft des Päpstlichen Legaten vor.

In der Apostolischen Nuntiatur werden hektische Telefonate mit dem Staatssekretariat in San Pedro de Valsanto geführt. Offenbar sollen in der Angelegenheit des verhafteten valsantinischen Staatsbürgers verschiedene Maßnahmen vorbereitet werden. Eine Entscheidung über das Vorgehen steht wohl noch aus, kann aber innerhalb weniger Augenblicke mitgeteilt werden.