Selbstredend erinnerte sich Boris Türm an dieses Ereignis, war es doch wochenlang in sämtlichen Medien im In- wie auch Ausland präsent – schließlich starb nicht aller Tage ein Staatspräsident und schon gar nicht in einer westlich-demokratischen Nation wie Bergen. Allerdings stellte dieser ‚Zwischenfall‘ auch einen nicht sehr rühmlichen Meilenstein der staatlichen Sicherheitspolitik und allen voran deren Sicherheitsbehörden dar. Aber nun war er, Boris Türm, da um solche Umstände ein für alle Mal der Vergangenheit angehören zu lassen – und dies nicht nur, weil er selbst an seinem Leben doch sehr hing.
Unter diesen Gesichtspunkten kam es Staatspräsident Türm gerade zu pass, dass Étienne Hébert sich zu seinem Helfeshelfer aufschwingen wollte und ihm ausgerechnet Lacroix als Kanzlerkandidat vorschlug. Sympathiewerte gepaart mit dem Vorgehen der harten Hand war eine durchweg interessante Kombination mit der man – oder besser gesagt er Boris Türm, arbeiten konnte. Bevor es jedoch dazu kommen sollte, das Lacroix zum Kanzler ‚gekrönt‘ wurde, würde er sich noch ein ausführliches Dossier zukommen lassen, dass auch die noch so kleinste Ungereimtheit aufdecken würde.
Derweil teilte Staatspräsident Türm seinem Gesprächspartner Hébert mit, dass er durchaus gewillt war Lacroix als möglichen Kandidaten in Betracht zu ziehen – jedoch machte der Staatspräsident auch keinen Hehl daraus, dass er noch weitere Kandidaten in Betracht ziehen musste. Ein abgekartetes Spiel sollte niemals als solches erkenntlich sein, war eine der regeln Türms.
„Frau Landauer wird sich mit Jaques Lacroix in Verbindung setzen und zeitnah einen Termin vereinbaren bei dem weitere Details geklärt werden.“, schloss Präsident Türm.