Die Weissagung des Propheten Joel und die Verheißung Jesu haben sich an
Pfingsten erfüllt. Sie erfüllen sich weiterhin während der ganzen Zeit
der Kirche. Immer wird man die Kirche Christi daran erkennen und danach
beurteilen, ob sie dem Wirken des Geistes Raum gibt und in allen
Sprachen den Menschen die Botschaft Gottes zu bringen weiß.
Der Lektor tritt nach vorn
Lesung aus Apostelgeschichte
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
Da
kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm
daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.
Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?
Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:
Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien,
von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,
Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.
Kantor:
Sende aus deinen Geist,
Lobe den Herrn, meine Seele!
Herr mein Gott, wie groß bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid,
du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
Herr, wie zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Da ist das Meer, so groß und weit,
darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört;
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zurück zum Staub der Erde.
Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen,
und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn;
der Herr freue sich seiner Werke.
Möge ihm mein Dichten gefallen.
Ich will mich freuen am Herrn.
Sende aus deinen Geist,
und das Antlitz der Erde wird neu.
Lektor
Im
Bekenntnis „Jesus ist der Herr“ hat die Jüngergemeinde ihren Glauben an
die Auferstehung Jesu und an seine Erhöhung an die Seite des Vaters
ausgesprochen (vgl. Phil 2,9-11). Es ist der eine Geist Christi, der in
der Kirche die Vielheit der Gaben und Dienste bewirkt und der die
Einheit des Glaubens und des Bekenntnisses schafft.
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen.
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther.
Brüder!
Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.
Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.
Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.
Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.
Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.
Denn
wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des
Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist
es auch mit Christus.
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe
alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und
Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.
Fischer tritt vor
Komm herab, o Heiliger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,
In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heile sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Amen.
Das Halleluja erklingt.