Gerade als Fiske von der Weide kam, kam ihm ein Nachbar entgegen, schon von weitem winkend um auf sich aufmerksam zu machen. Als dieser merkte, dass Fiske ihn beachtet hatte, rannte er los bis er am Weidezaun zum Stehen kam.
Ali: Hoi Fischke - was geht?
Fiske: Hey Ali - alles!
Ali: Ey Alter, das gut!
Du, brauch isch Schaf von dich, für grosses Feier.
Fiske: Große Feier? Wer heiratet?
Ali: Mann ey, du rischtisch kluch! Aishe heiratet, mein klein Schweschter.
Fiske: Ah, das freut mich.
Wie schwer soll es denn sein?
Ali: Is nich schwer, mein Schwester.....
Fiske: Nein, ich meine das Schaf.
Wie schwer soll es sein, wie groß?
Ali: Ach so. Ja ziemlisch groß, so ungefähr.......
*breitet die Arme aus*
Fiske: Okay. Warte mal hier.
Fiske geht wieder zurück, hält Ausschau und pickt dann ein Schaf heraus, dass in die Kategorie passt, die Ali kaufen will.
Fiske: Was meinst du, Ali, ist das groß genug?
Ali: Ja, glaub schon. Aber was ist, Mann oder Frau?
Fiske: Hä? Ist das wichtig?
Ali: Ja Alter, Frau is zarter.
Fiske: Hm, ist ein Bock. Ist aber auch mehr Fleisch dran.
Ali: Okay, nehm isch. Was kriegst?
Fiske: 150
Ali: 100
Fiske: Hier wird nicht gefeilscht. 150!
Ali: Ey Alter
Na gut. Isch nehm mit.
Fiske: Jetzt sofort? Lebend?
Ali: Klar Alter, sonst isch muss tragen.
Fiske: Okay, aber ordentlich schlachten! Nicht schächten!!!
Ali: Nein, mach isch nich, Ali-Ehrenwort, kenns misch doch.
Fiske: Okay. Halt fest. Ich hole eine Leine.
Fiske wartet, bis Ali über den Zaun geklettert ist und drückt ihm dann das Schaf zwischen die Beine, damit es nicht entwischen kann. Dann rennt er zum Haus und kehrt mit einer Leine zurück.
Fiske: So alles klar. Dann guten Heimweg.
Ali: Klar Alter, muss!
Ali drückt ihm das Geld in die Hand und macht sich dann zusammen mit dem Schaf auf den Heimweg, während Fiske ihm noch etwas nachschaut. Er hat so seine Probleme mit den, auch in Bergen beheimateten, Immigranten, auch wenn er Ali schon lange kennt. Und wenn es um seine Schafe ging, verstand er auch keinen Spaß. Schächten war "unmenschlich". Auch Tiere, die dem Verzehr zugeführt wurden, hatten ein Recht darauf, einen schmerzfreien Tod zu erleiden.