Bei Ihrer Lösung muss man immer Soll- und Ist-Wert vergleichen, also wie viele Sitze sollen die Ausschüsse haben und wie viele werden sie tatsächlich haben. Das macht das Verfahren komplexer. Man muss aber auch betrachten, dass Ihr Verfahren dazu führt, dass manche sagen "ein Sitz mehr" und manche "ein Sitz weniger". Bei unserem Vorschlag wird einfach berechnet und fertig! Unser Entwurf hat aber einen enormen Vorteil: Es stellt alle Parteien auf die gleiche Grundlage. Von Ihrer Lösung sind "ungesättigte" Fraktionen, also Fraktionen, die knapp einen Sitz mehr verloren haben, benachteiligt. Das sind meistens die großen Parteien. D'Hondt und Sainte-Laguë benachteiligen kleine Parteien. Hare/Niemeyer steht allen offen, denn es guckt nur darauf, wer am meisten durch Runden verliert. Damit können kleine und große Parteien von Hare/Niemeyer profitieren. Es ist Zufall, dass die SDF als die größte Fraktion durch Hare/Niemeyer einen Sitz mehr bekommen würde, doch die anderen beiden dauerhaften Lösungen würden zu demselben führen. Wäre die SDF um zwei Sitze ärmer, bliebe sie trotzdem stärkste Fraktion, würde aber soweit ich weiß noch immer über D'Hondt und Sainte-Laguë einen Sitz mehr bekommen. Hare/Niemeyer würde dann aber die LABOUR als größtes Rundungsopfer sehen und würde ihr den Sitz geben.
Hare/Niemeyer ist letztendlich eine dauerhafte Lösung, die einerseits wegen ihrer Offenheit gerecht ist, andererseits einfach zu berechnen ist und sogar ohne Probleme auf einem Fitzelchen Papier berechnet werden kann.