Herr Waldheim, nur weil Sie niemanden kennen, der das möchte, heißt das noch lange nicht, dass es niemanden gibt. Und ich sehe wirklich, dass Sie nicht mal unser Konzept verstanden haben. Das wird Sie vielleicht jetzt überraschen, aber die wenigstens unserer Kunden möchten bei uns Großeinkäufe machen. Wir sind kleine Läden mit begrenztem Sortiment, oft nur zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, das ist für Großeinkäufe unrentabel und das ist auch nicht die Kundschaft, die wir ansprechen wollen.
Wir sind vielmehr für Kunden da, die beispielsweise Sonntags beim Essen machen feststellen, dass die Milch für die Sauce schlecht geworden sind. Für Personen, die abends noch auf eine Kleinigkeit Hunger haben, aber nichts im Haus. Für Feiernde, die noch Nachschub an Essen oder Getränken brauchen. Für Personen, die mal schnell eine Packung Nägel oder Schrauben brauchen, um etwas zu reparieren. Für Personen, denen die Zahnbürste zerbrochen ist und die eine Neue brauchen.
Sie stellen uns dar wie einen Supermarkt, wie man ihn bisher kennt, aber das sind wir nicht. Wir haben auch nur ein eingeschränktes Angebot, zugeschnitten für Kleinstkäufe, aber im Vergleich zu Tankstellen halt doch eine größere Auswahl als diese, was wir als Service am Kunden verstehen und womit uns eine Konkurrenz mit den Tankstellen erst richtig möglich wird.
Mit Ihrer Argumentation komme ich auch nicht weiter. Warum müssen den Treibstoffe und Autozubehör auch an Sonntagen und nachts verfügbar sein? Denn nach Ihrer Logik müssten die Mitarbeiter ja auch da sich ausruhen können. Man könnte hier genauso die Argumentation aufführen, wenn man es sich nicht rechtzeitig holt, dann hat man halt Pecht gehabt. Aber nein, hier scheinen Sie eine bestimmte Unternehmensgruppe bewusst bevorzugen zu wollen.
Und Putzen geht sehr einfach während des Geschäftsbetriebes in Zeiten mit geringerem Kundenandrang.