Verzeihung, Herr Vorsitzender.
Werter Senator Schmied, unter dem Begriff Gegenreformation werden Maßnahmen zusammengefasst, die innerhalb der katholischen Kirche als Reaktion auf die Reformation unternommen worden sind. Je nach geschichtlicher Auslegung endete die Gegenreformation vor spätestens zweihundert Jahren. Ich vermute, Sie möchten auf gewaltsame Versuche der Rekatholisierung protestantischer Länder hinaus. Dazu verweise ich auf das an Heiligabend promulgierte Dekret
Christus Antequam hinweisen, in deren Canon 9 der Papst Zwang als Evangelisierungswerkzeug ausdrücklich ausschließt.
Für Ökumenismus-Fragen verweise ich ebenfalls auf das genannte Dekret. Die katholische Kirche nimmt an ökumenistischen Kongressen teil, wenn sie die Ziele und die Art der Versammlung unterstützt. Dies war in der Vergangenheit bei großen Kongressen nicht immer der Fall, und das wird auch in Zukunft bei jedem Kongress individuell geprüft werden.
Ich verstehe die dritte Frage so, dass Sie, werter Senator, fragen, ob es konservative Gruppen in der katholischen Kirche gibt, die Ketzer verfolgen würden. Das kann ich verneinen.
Und für die letzte Frage verweise ich auf den Konkordatsentwurf, Artikel 1, Absatz 2: "Die Republik Bergen erkennt den Heiligen Stuhl als souveränes Völkerrechtssubjekt und als Staatsoberhaupt des Staats Valsanto an." Das Konkordat bezieht sich nicht auf kirchliche Titel des Papstes.