Koerting: "Ausländische Gäste und Mitbürger gehören zu uns!"
FSB. Im Hinblick auf die in den letzten Tagen wieder verstärkt aktiv werdende Stimmungsmache rechter Gruppen gegen Ausländer und Asylanten in Bergen zeigte sich Integrationsministerin Katrin Koerting betroffen: "Ich bin überrascht, mit welcher Wehemenz Ewiggestrige ihre Intoleranz neuerdings wieder in Bergen darstellen. Ich war eigentlich der Meinung, dass wir diese Zeiten hinter uns gelassen hatten. Unsere ausländischen Gäste und Mitbürger gehören zu uns, sie sind Bestandteil unserer Gesellschaft. Wer unsere Kultur akzeptiert und sich unseren Grundwerten anpasst, sich integrieren will, ist uns jederzeit willkommen. Wir erleben viele Beispiele dafür, wie Einwanderer zu Leistungsträgern in unserem Land werden, uns voran bringen. Das mit populistischen Parolen, dem vermeintlichen Volkswillen zu leugnen,ist nicht das Mittel, die Wahrheit zu bekämpfen, erleben doch viele Menschen ihre Freunde und Kollegen, die eingewandert sind oder ausländische Wurzeln haben ganz anders, als sie gerne dargestellt werden, wenn es darum geht, vermeintlich Verantwortliche zu finden für irgendetwas.
Die Wahrheit ist: Ausländer sind nicht wesentlich mehr in strafrechtlich relevante Vorfälle involviert, wenn sie integriert sind. Und diese Integration zu unterstützen ist Pflicht von uns allen.
Wir fühlen uns, das ist der Geist unserer Verfassung, dem friedlichen Zusammenleben der Völker, der internationalen Kooperation verpflichtet und können ohne unsere Internationalität in der mehr und mehr globalisierten Welt auch gar nicht überleben, die Zeit der Isolation ist lange vergangen. Stehen wir zu diesen Werten, hat jeder Mensch das Recht, nach Bergen zu kommen, der hier leben möchte - gleichzeitig hat er aber auch die Pflicht unsere Regeln zu akzeptieren.
Wir haben uns auch den Menschenrechten - und der Würde des Menschen, die unser höchstes Gut ist, nachdem viele ihr Leben ließen für die Demokratie und die Freiheit - verpflichtet. Damit einher geht aich, dass wir diese Werte leben müssen, sie nicht nur Worthülsen bleiben lassen. Verfolgte verdienen unseren Beistand, denn jedes Menschenleben, jede menschliche Würde, die genommen wird, ist eine zu viel. Wo wir handeln könnten und nicht handeln, machen wir uns schuldig, verleugnen unsere Werte. Wer gegen Asylanten, die wir aus gutem Grund bei uns aufgenommen haben, hetzt, der hat nicht verstanden, dass wir alle Menschen sind, der spricht der menschlichen Rasse an sich den Wert ab."