
fährt zum Rednerpult, nachdem er alle Glückwünsche entgegengenommen hat
Frau Präsidentin,
sehr geehrte Senatorinnen und Senatoren,
verehrte Gäste,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
erst wenige Wochen ist es her, dass ich mich hier an dieser Stelle mit den Worten „Heute ist nicht alle Tage, ich komm' wieder, keine Frage“, einem Zitat aus einer bekannten astorianischen Zeichentrickserie, verabschiedete und das Amt des Staatspräsidenten an Michelle du Ferrand übergab. Das ich schon sobald nach meinem Ausscheiden wieder in der Verantwortung stehen würde, den Amtseid leisten, dessen Bedeutung für mich ich Ihnen Ende April erläutert habe, hätte ich zu diesem Zeitpunkt weder erwartet noch für möglich gehalten. Das eine engagierte Politikerin, eine Vordenkerin und Vorkämpferin, die in vielfältigster Weise für Bergen sich eingesetzt hat, einen solchen Schicksalsschlag aus heiterem Himmel erleidet, muss man mindestens als tragisch bezeichnen. Auf jeden Fall sind unsere besten Wünsche bei Frau Staatspräsidentin a.D. Michelle du Ferrand, ihren Angehörigen und Freunden. Wir hoffen alle auf eine schnelle und vollständige Genesung.
Mich hat diese Nachricht vom Rücktritt der Staatspräsidentin völlig überrascht, geplättet. Bald darauf erhielt ich Anrufe und Nachrichten von Freunden und Kollegen aus der Politik, die michh fragten, ob ich denn vorhätte, erneut anzutreten. Der Gedanke widerstrebte mir zunächst, hatte ich doch gerade diesen Abschnitt meines Lebens hinter mir gelassen und stand kurz davor, einen neuen zu beginnen, der meiner Familie und dem Privatleben einen viel größeren Raum geben konnte als das im politischen Amt möglich ist.
Und doch war mir klar, dass ich es nicht so platt angehen konnte: Die Verantwortung und Verpflichtung, von der ich sprach in meiner Abschiedsrede, überzeugte mich, mir dazu Gedanken zu machen. Ich kam zu dem Schluss, dass eine erneute Kandidatur für mich der richtige Weg war – und das Votum bestärkt mich in diesem Eindruck. Ich möchte allen Wählerinnen und Wählern für Ihr Vertrauen und den Auftrag danken, das sie mir geschenkt und den sie mir damit erteilt haben.
Ich werde im kommenden halben Jahr meine ganze Kraft für das Wohl Bergens einsetzen, seien Sie gewiss.
Vielen Dank.